zUCKERrübe

Anbauverfahrensentwicklung mittels innovativer Feldrobotik, UAS (unmanned aerialsystem) & Praxisforschung für Bio-Zuckerrübenanbau in der Uckermark

Trotz einer steigenden Nachfrage nach Bio-Zucker, rentiert sich der ökologische Zuckerrübenanbau für viele Landwirt:innen nicht. Grund hierfür sind hohe Kosten für die Beikrautregulierung, die vor allem durch zeitintensive Handhackarbeiten innerhalb der Rübenreihen entstehen. Im Projekt erforschen wir gemeinsam mit den Verbundpartnern und beteiligten Landwirt:innen neue Ansätze für das Unkrautmanagement sowie ein Gesamtanbauverfahren für Bio-Zuckerrüben. Im Rahmen eines partizipativen Innovationsprozesses wurde eine an die regionalen Bedingungen adaptierte Robotertechnik – der Uckerbot – entwickelt, die autonom Beikräuter regulieren kann.

Projektziele

Folgende Ziele werden mittels partizipativer Forschung angestrebt:

  • innovative Feldrobotik und UAS als nachhaltige und praxistaugliche Anbauverfahren für den ökologischen, klimafreundlichen und pestizidfreien Zuckerrüben-Anbau zu entwickeln,
  • die Übertragbarkeit auf andere ökologisch angebaute Kulturen, die intensiv gehackt werden müssen, aufzuzeigen und
  • in der Region nachhaltig Identität zu stiften durch die Ideensammlung einer regionalen Wertschöpfungskette Zuckerrübe.

Wirkung in der Region

Im Projekt sollen Grundlagen für den Aufbau einer Wertschöpfungskette für regionalen Bio-Zucker gelegt werden. Es wurden wertvolle Praxiserfahrungen für den Bio-Zuckerrüben Anbau zusammengetragen und ein Gesamtanbauverfahren auf der Lehr- und Forschungsstation erforscht. Das Projekt knüpft hierbei an die regionalen Besonderheiten an, da die Uckermark früher eine historische Rübenanbauregion war, die Rübe aber durch intensiven Getreideanbau verdrängt wurde. Durch speziell für die Region entwickelte Jätrobotik soll der regionale Bio-Zuckerrüben Anbau wieder möglich werden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Forschungsergebnisse des aktuellen Projektes verdeutlichen, dass seitens der uckermärkischen Landwirt:innen eine kleine, flexibel einsetzbare und günstige Robotik erwünscht ist, die gleichzeitig eine hohe Schlagkraft und Einsatzsicherheit gewährleistet.
Ein Jätroboter, der durch KI-gestützte, kamerabasierte Bilderkennungsverfahren einzelne Beikräuter identifizieren kann, ermöglicht eine biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung, indem „Problemunkräuter“ zielsicher mechanisch entfernt werden und gleichzeitig erwünschte Ackerwildkräuter stehen bleiben können.

Ergebnisse und mögliche Perspektiven

Im Folgeprojekt „Uckerbots“ soll der erfolgsversprechende Ansatz des Uckerbots durch die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes auf technisch-ökonomischer und sozial-organisatorischer Ebene in Form eines Roboterschwarms zur Praxisreife gebracht werden. Da die Betreuung der Robotik aus der Region für die Region erfolgen muss, wird zudem ein neuartiges Geschäftsmodell entwickelt, in dessen Konzeption die bisherigen sowie neue Akteure involviert werden. Hierbei soll u. a. das aktive Gründungsumfeld der HNEE und die Start-Up-Szene in der WIR!-Region involviert werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Bloch
HNEE – Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
E-Mail: ralf.bloch@hnee.de
Telefon: +49 (0) 3334 657 362
Projektzeitraum:
Mai 2021 – April 2023
Projektkoordination:
Prof. Dr. Ralf Bloch
Projektteam:
Prof. Dr. Ralf Bloch
Leonie Steinherr
Amanda Birkmann
Rodia Trappe
Projektpartner:
Zauberzeug GmbH
ZALF – Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V.
IHP GmbH – Innovations for High Performance Microelectronics / Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik
Regionale Kooperationspartner:
Landwirtschaftsbetrieb Paulsen
Gut Wilmersdorf
Gut Klepelshagen
Gut Ravensmühle
Projektflyer:
Link
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